Die Abfolge und Vielfalt der Wege entlang des Denkweges bringt eine Schönheit hervor, die sich mit der Fotografie nur unzulänglich vermitteln lässt. Die Fotos zeigen lediglich eine Spur davon. Wer diese Schönheit wirklich sehen will, muss die Wege selbst gehen. Anders geht es nicht. Alle hier gezeigten Wege bin ich entlang gegangen.

Während der Wanderung begegnet man täglich Tieren auf der Weide. Die Tiere reagieren auf die Menschen. Sie schauen Dich an, kommen her oder geben Laute von sich. Auch wenn Du die Sprache der Tiere nicht verstehst, so reagierst doch auch Du darauf. Man nimmt erkennbar gegenseitig Notiz voneinander. Wie anders verhält es sich hingegen bei den im Wald versteckten „Geflügelfarmen“ oder den „Milchviehanlagen“. Ein erster Schritt wäre, das Vergessen zu beenden.
Immer wieder führt der Denkweg durch größere Wälder. Wobei nicht alle baumbestandenen Flächen die Bezeichnung als Wald verdient hätten – manche sind auch bloße Baumansammlungen, optimierte Holzproduktion eben. Doch es gibt auch jene Momente, wo der Wald zu einem Ort wird, manchmal undurchdringlich, der Geschichten mehr verbirgt als dass er sie zeigt.

Bei den Szenen der kritischen Landschaft changiert die Wahrnehmung zwischen dem Blick auf Landschaft und dem Blick auf Umwelt. Nicht selten zeigen die Fotos Ansichten einer „Sorgelandschaft" oder einer „Landschaft des Spektakels". Was bleibt hier übrig, wenn die tradierte Landschaftswahrnehmung alle nicht in die Landschaft passenden Elemente aus dem Blick heraus filtert? Und: Erfüllt eine solche Betrachtungsweise in solchen Situationen dann nicht den Tatbestand einer Umwelt-Amnesie?